Weltweit scheint die Blue Economy wunderbar zu gedeihen (siehe Text im Blog weiter unten), doch mit dem deutschen Zweig gibt es einen Haufen Ärger. Ich habe darüber in der taz vom 15.6. berichtet, hier ein Auszug:
Chido Govera, Aidswaisin aus Simbabwe und Meisterin der Pilzzucht, teilt ihr Wissen „Open Source“ mit allen Interessierten. Nachteil: Das macht sie schutzlos gegenüber ökonomischem Missbrauch. Der gesamte Weltkongress der Blue Economy in Madrid distanzierte sich in einer förmlichen Erklärung vom deutschen Zweig der „Blue Economy“, weil er das Wissen von Chido und anderen „durch Lizenzen und Zertifizierungen“ kommerziell ausbeute.
In einem Offenen Brief fordert Chido Govera die Berliner Firma „Chidos Mushrooms“ eindringlich auf, ihren Namen aus dem Firmennamen zu streichen. Anders als auf der Berliner Website behauptet, hätten ihre Hilfsprojekte für afrikanische Aidswaisen niemals von den Gewinnen profitiert. Sie fühle sich einmal mehr in ihrem Leben missbraucht. Ein Mitarbeiter bestätigte in einem Antwortbrief nach Simbabwe alle Vorwürfe und kündigte seinen Rückzug aus der Firma an. Anne-Kathrin Kuhlemann, Mitgesellschafterin von „Chidos“, drohte rechtliche Schritte gegen alle an, die „Verleumdungen“ verbreiten – also auch gegen Chido Govera und die taz. Im Übrigen verzichtete sie darauf, „im Detail auf die Inhalte einzugehen, da wir der Meinung sind, dass eine öffentlich ausgetragene Kommunikationsschlacht nicht im Sinne der Beteiligten sein kann.“