Ende April war ich mit einer Delegation der 1000 FriedensFrauen Weltweit zum 8. Blue Economy Summit in Madrid eingeladen. Auf dem weltweiten Treffen von über 100 Wissenschaftlern und Aktivistinnen präsentierten wir Projekte von Friedensfrauen aus Mexiko, Kolumbien, China und Deutschland zur nachhaltigen Lebensweise und Ernährungssouveränität. Und lauschten fasziniert den anderen Präsentationen. So viele charismatische Redner_innen habe ich persönlich noch nie auf einem Kongress erlebt. Die von dem belgischen Ökonomieprofessor Gunter Pauli initiierte Bewegung der Blauen Ökonomie will ökologische Produkte durch intelligente Kaskadennutzungen von „Abfällen“ auch für Arme erschwinglich machen. „Blau“ deshalb, weil auch der Himmel, das Wasser und der Planet blau ist.
Anschließend reisten wir mit einer kleinen Kongressdelegation nach El Hierro. Die kleinste der kanarischen Inseln ist nicht nur die schönste, sondern auch ein beeindruckendes Modell für Zukunftsfähigkeit. Das Pumpspeicherkraftwerk wird die knapp 11.000 Einwohner mit 100 Prozent erneuerbaren Energien und Wasser versorgen. Der Verkehr soll bis 2020 ebenfalls ausschließlich mit erneuerbaren Energien laufen, die Landwirtschaft soll sukzessive auf Bio umgestellt werden. Mit 60 Fischerfamilien wurde ein Modellprojekt zur nachhaltigen Fischerei ausgehandelt. Soziale Aspekte werden ebenfalls nicht vergessen: Die Einwohner_innen können und sollen mitreden. Ein jährliches „Bimbache“-Musikfestival, benannt nach den gleichnamigen Ureinwohnern El Hierros, verbindet bewusst die unterschiedlichen Kulturen der Kontinente und trägt zur Integration der zahlreichen Migrant_innen bei.
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