Kamelkarawanen
Jüngst ritt ein Oberbayer in München auf einem Kamel in den Knast, um kundzutun, dass in den Behörden „viele Esel oder Kamele sitzen müssen“. Um ein unbezahltes Knöllchen von 25 Euro einzutreiben, hatte man ihn zu eintägiger Haft verurteilt, die den Steuerzahler 140 Euro kostete. Dieser tapfere Bayer verdient Nachahmung! Zum Beispiel bei dem Vorhaben von Energiekonzernen und Bundesregierung, die Klimakatastrophe mit 26 neuen Kohlekraftwerken zu beschleunigen und Deutschland hitzemäßig in Klein-Dubai umzuwandeln. Das ist eine ganze Kamelkarawane wert, die man vor die Tore von Vattenfall & Co treiben könnte. Oder der Export von Mord&Totschlag, verschämt Rüstungsgüterausfuhr genannt: Kleinwaffen und Streubomben machen Deutschland zum weltweit drittgrößten Rüstungsexporteur und heizen andernorts Kriege an. Das wären mindestens drei Eselherden, ein Esel für jeden Abgeordneten, der das nicht verhindert hat. Ach, was für ein weites Arbeitsfeld! Das Regierungsviertel würde zum Freilandzoo. Selbst die Rindviecher, die man gerade zur Milchproduktion nicht mehr braucht, hätten eine neue Berufsperspektive.