AKWs zu Schnapsfabriken
Ehe der Streit um längere Laufzeiten für Atomkraftwerke nun völlig aus dem Ruder läuft, möchte ich hier einen Vorschlag zur Güte machen. Er dürfte den Bundestag begeistern, den schon Joschka Fischer 1983 „eine unglaubliche Alkoholikerversammlung“ nannte. Also: Legt die Dinger still, Schwerter zu Pflugscharen, Atomkraftwerke zu Schnapsfabriken! Dass das geht, beweisen seit einigen Jahren unsere russischen Freunde. Am Ufer der Wolga steht das Atomkraftwerk Nischni Nowgorod, das nach der Katastrophe von Tschernobyl aus Sorge vor einem weiteren Super-GAU nicht ans Netz ging, umgebaut wurde und jetzt hochprozentige Brennstoffe für russische Kehlen produziert. Im Inneren des Kraftwerks werden nunmehr Wodkaflaschen der Marken „Nischni Nowgorod Kreml“, „Ins neue Jahrhundert“ und „Goldenes Chochloma“ abgefüllt. „Unser Wodka ist Natur pur“, preist das Unternehmen „Room“ seine Wässerchen auf seiner Website an. Der Liter kostet umgerechnet gerade mal 0,73 Euro – Mann! Deutsche Atomkraftwerke sollten sich meiner Meinung nach jedoch kultursensibel anpassen und Bier brauen. Ich trinke nämlich kein Bier.