Im Weltall begegnet ein Planet einem anderen. „Was hast du, du siehst so schlecht aus?“, fragt der. „Ich hab Homo sapiens.“ „Kenn ich. Hatte ich auch. Geht wieder weg.“
Ich hoffe, dass ich diesen meinen persönlichen Lieblingsmakaberwitz nach der Kopenhagener Konferenz ins Klo spülen kann, weil die Staatenregierungen sich auf ein Klima-Rettungskonzept geeinigt haben. Derzeit sieht es aber ganz und gar nicht danach aus.
Und dann noch der Frust mit der Bundestagswahl. Ein „Weiter so, mehr GentechnikAtomkraft&Größenwahn, Hurra Wachstum!“ ist das letzte, was wir jetzt brauchen. Nicht nur Schwarzrot oder Schwarzgelb, die ganze Parteiendemokratie ist verbraucht, unfähig, mit dem Wachstumswahn zu brechen, unfähig, der Finanzindustrie und den Energie- oder Agroindustriekonzernen in den Arm zu fallen, unfähig, die zentralen Weltprobleme anzugehen – die Klimakatastrophe, die schreiende Ungerechtigkeit zwischen Arm und Reich. „Die Kopenhagener Konferenz wird die wichtigste Konferenz der Menschheitsgeschichte werden“, sagt der Klimaforscher Hans-Joachim Schellnhuber und weist einmal mehr darauf hin, dass Nichthandeln die Welt extrem teuer zu stehen kommen wird. Aber im ritualisierten Wahlkampf wurde das Thema rangniedriger behandelt als die Absenkung der Eingangssteuerspitze nach dem DeHondtschen Progresslimitüberführungsgesetz oder flächendeckende Sprachtest-Bombardements in Kindergärten. Hat jemand was Erwähnenswertes zu Kopenhagen gehört? Etwa im angeblichen Höhepunkt des Wahlkampfes, dem Fernsehduell zwischen Merkel und Steinmeier??