Am Nachmittag des Internationalen Frauentages hat Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen um 16 Uhr eine Live-Video-Online-Diskussion organisiert, in der die Anstrengungen der Nato zur Umsetzung der UN-Sicherheitsratsresolution 1325 zu Frauen, Frieden und Sicherheit hervorgehoben werden sollen.
„Die Nato liebt die Frauen – die Frauen lieben zurück“, kommentiert der Deutsche Frauensicherheitsrat, ein Netzwerk von Friedensaktivistinnen und Frauen aus politischen Stiftungen, diese Initiative. Der Frauensicherheitsrat sieht sich nämlich in großer Sorge um die Nato, die nach Einschätzung von Konkursverwaltern in die sofortige Insolvenz geschickt werden muss, um einen betrügerischen Bankrott zu vermeiden.
Bei ihrem Treffen Anfang Februar in Brüssel haben die 28 Nato-Verteidigungsminister laut verschiedenen Agenturmeldungen einen Finanzbedarf für 2010 von rund 2,5 Milliarden Euro genannt. Es fehlen jedoch gut 720 Millionen Euro für den Nato-Haushalt sowie eine Milliarde Euro für die Finanzierung der afghanischen Armee, Zusatzausgaben von Armee- und Polizeiausbildern in Afghanistan noch nicht mitgerechnet. Damit verbleibt mehr als die Hälfte der Nato-Ausgaben ungedeckt – eine Summe, die jedes marktwirtschaftliche Unternehmen in den Ruin treiben würde. Die ohne jede politische Strategie erfolgte Militärintervention in Afghanistan Ende 2001 ist nach Einschätzung des Frauensicherheitsrates auch in finanzieller Hinsicht zu einer abenteuerlichen Unternehmung mutiert, die angesichts von Wirtschaftskrise und aufgelaufenen Schulden im Euroraum und in den USA nicht mehr zu bezahlen ist.
Ein Blick in den Hauptbereich des Nato-Hauptquartiers in Brüssel genügte dem Frauensicherheitsrat, um diese Aussagen zu verifizieren: Wegplatten sind kaputt, Teppichstücke gehen hoch, Fußleisten sind abgesplittert, Trinkgläser sind blind, selbst das Toilettenpapier ist rau und dünn. Auf einem Großplakat wird zwar die Schönheit des geplanten neuen Hauptquartiers angepriesen, doch gut informierte Kreise zeigen sich überzeugt, dass dieser Neubau mangels Geld nie realisiert werden wird.
Angesichts dieser trostlosen Zustände macht der Frauensicherheitsrat der Führungsetage der Nato folgende Vorschläge, mit denen die drohende Insolvenz in letzter Minute abgewendet werden kann:
* Rent a general: Nach dem Vorbild des NRW-Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers könnten hohe Nato-Generäle oder Nato-Verteidigungsminister für Gesprächs- und Fototermine verkauft, geleast oder stundenweise vermietet werden.
* Rent a tank: Die Außenwände von Panzern eignen sich vorzüglich als Plakatierungsfläche für Unternehmen aller Art. Werbeplakate und Parolen wie „Rent-to-kill“ sollten dabei allerdings aus Imagegründen vermieden werden.
* Rent a barrack: Nach dem jüngsten Bericht des Wehrbeauftragten nimmt der Körperumfang deutscher Männer – Soldaten und Zivilisten – in Besorgnis erregender Weise zu. Beim Eintritt des Verteidigungsfalls wird voraussichtlich fast die Hälfte Rekruten in den Panzeröffnungen oder Schützengräben stecken bleiben. Dem könnte mit einem Sofortprogramm zum Umbau von Kasernen in öffentliche Fitness-Studios entgegen gewirkt werden.