Nicht immer fördern repräsentative Umfragen Erfreuliches zu Tage. Die vierte bundesweite Befragung der deutschen Bevölkerung zu ihrem Naturbewusstsein aber schon. Laut dieser vom Bundesumweltministerium am 27.April 2016 veröffentlichten Umfrage ist eine riesige Mehrheit der Bevölkerung für Naturschutz in Stadt und Land, für die Energiewende, für regionale Kreislaufwirtschaften, Bioausbau und Tierwohl. Und eine ebenso gigantische Mehrheit wendet sich gegen Pestizide, Kunstdünger und Gentechpflanzen.
Die Ergebnisse im Einzelnen: Für 94 Prozent gehört die Natur zum guten Leben, 90 Prozent geben an, in der Natur „glücklich“ zu sein. 93 Prozent wollen das Tierwohl in der Landwirtschaft berücksichtigt wissen. 85 Prozent befürworten regionale Kreisläufe und 84 den Ausbau der Biolandwirtschaft. 97 Prozent finden öffentliche Parks wichtig, 92 Prozent schätzen Naturräume in der Stadt als Raum für Erholung und Entspannung – vor allem Ältere und finanziell Benachteiligte. Und trotz aller PR-Kampagnen der Gegenseite unterstützen weiterhin 90 Prozent den Ausbau der Erneuerbaren Energien.
91 Prozent glauben, dass Pestizide schaden. 86 Prozent lehnen den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen ab und 79 die Fütterung von Nutztieren mit solchen Pflanzen. 74 Prozent möchten auf den Einsatz von Kunstdünger verzichtet wissen.
Nun gut, viele Menschen sind in Worten progressiver als im Handeln – abzulesen etwa am weiterhin hohen Konsum von Quälfleisch und Billiglebensmitteln. Dennoch, auch wenn man das von den Umfrageergebnissen abzieht, bleiben immer noch etliche Pfunde, mit denen man politisch wuchern kann.